Raabe war Kämpfer der Frankfurter Demokratiegeschichte

Die SPD Frankfurt trauert um ihr langjähriges und engagiertes Mitglied Christian Raabe.

Christian Raabe kämpfte zeitlebens für die Opfer des Holocaust – sein Engagement während des Ausschwitz-Prozesses war beispielhaft. Als junger Rechtsanwalt vertrat Raabe die Nebenklage und schrieb damit Demokratiegeschichte. Bis zuletzt wurde er nicht müde über seine Erinnerungen, insbesondere an die erschütternden Zeugenaussagen der Auschwitz-Überlebenden, in der Öffentlichkeit zu berichten. Er steht damit für Demokratie und Aufklärung.

1959 trat der gebürtige Magdeburger in die SPD ein. Bereits von 1968 bis 1972 gehörte er der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung an, ebenso wie von 1981 bis 1997. In dieser Zeit erhielt der Kommunalpolitiker schnell den Ruf als scharfer Redner. Bei strittigen Themen meldete Raabe sich stets zu Wort, diskutierte geradeheraus und direkt.

Die Genossen in seinem Ortsverein Sachsenhausen schätzten an ihm seine Durchsetzungskraft und Treue, er war für die Menschen da und jeder konnte sich auf ihn verlassen. Nie schaute er weg, sondern legte bei seinem politischen Gegner auch gerne mal den Finger in die Wunde.

In den 24 Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit war der Wahl-Frankfurter in zahlreichen Gremien aktiv, unter anderem im Haupt- und Finanzausschuss, im Kultur- und Freizeitausschuss, im Ältestenausschuss sowie im Antikorruptionsausschuss. Von 1977 bis 1981 wirkte er als ehrenamtliches Mitglied im Magistrat.

Raabe kämpfte für die Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität und er kämpfte gegen den Rechtsextremismus. Für dieses langjährige Engagement verlieh ihm die Stadt Frankfurt die Römerplakette erst in Bronze, dann in Silber und zuletzt in Gold sowie die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“. Darüber hinaus erhielt Christian Raabe vom Land Hessen in Anerkennung seiner Verdienste den Hessischen Verdienstorden.