Die Sachsenhäuser SPD fordert die Stadt auf, die unselige Diskussion um die Sportanlage Mainwasen zu beenden und die dortigen Vereine und Initiativen nicht weiter zu verunsichern

Die Untätigkeit des Baudezernenten Jan Schneider (CDU) in Sachen Standortsuche für die Europäische Schule hatte der Stadtplaner Karl Richter zum Anlass genommen, mit einer quasi Blaupause seiner „Parkstadt Rebstock“ wieder einen Vermarktungsvorschlag für die Schule und 3000 Wohnungen in hochverdichteter Blockrandbebauung jetzt auf den Mainwasen unter die Leute zu bringen.

Die Sportanlage Mainwasen ist Trainingsstätte der beiden Frankfurter Traditionsclubs VfL Germania 1894 und SV 1894 Sachsenhausen mit zusammen über 600 Mitgliedern und weiterer 30 Sport- und Fußballvereine, die sich darüber hinaus in den Bereichen Suchthilfe, Inklusion und Integration engagieren. Das Gelände ist offen für Familien und dient des Weiteren Bundesjugendspielen und Sportveranstaltungen der staatlichen Schulen Sachsenhausens und Oberrads. Der KGV Mainwasen, das Stadttaubenprojekt und der Frankfurter Katzenschutzverein e.V. ergänzen die soziale und kulturelle Vielfalt auf den Mainwasen. Der regionale Flächennutzungsplan weist die Mainwasen zudem als Fläche für Klimaschutz und wegen des Fluglärms als Siedlungsbeschränkungsgebiet aus. Schulen oder Wohnen gehen nur mit „Sondergenehmigungen“ zu Lasten der Gesundheit aller.

In dieser Situation der andauernden Verunsicherung von Bürgerinnen, Bürgern und Vereinen begrüßt es die Sachsenhäuser SPD ausdrücklich, dass der Ortsvorsteher des Ortsbeirates 5, Herr Christian Becker (CDU), ihr Anliegen übernommen und sich gegen den Plan von Herrn Richter und die BFF im Römer ausgesprochen hat. Schade ist nur, dass seine Parteikollegen, die CDU-Fraktion im Ortsbeirat 8, immer noch ihre dortigen Schulraumprobleme mit der Verlagerung der Europäische Schule auf die Flächen der Sportanlage Mainwasen lösen wollen. „Da wird mal wieder bei der Frankfurter CDU nach dem Sankt-Florian-Prinzip vorgegangen“, so Christine Wendel-Roth, die Co-Vorsitzende der Sachsenhäuser-SPD, und fragt weiter: „Warum lässt die Frankfurter CDU nicht ihren Baudezernenten das von ihm für die Oper ins Gespräch gebrachte Raab-Karcher-Gelände am Osthafen als Standort für die Europäische Schule – übrigens eine Privatschule, auf die die Mitarbeiter der EZB ihre Kinder kostenfrei senden können – oder das Gelände des Stadtschul- und Hochbauamts in der Seehofstraße prüfen?“ Jan Binger, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Ortsbeirat 5, fordert mehr Politik für die Bürgerinnen und Bürger: „Für den von Grünen und CDU vor Jahren verursachten Schul- und Wohnungsbaunotstadt in der Stadt brauchen wir endlich auch Lösungen! Diese liegen aber nicht in der Zerstörung des Sport-, Kleingarten- und Naherholungsgeländes auf den Mainwasen!“