CDU und Grünen lehnen Gedenkstätte KZ-Adlerwerke ab

Die Ablehnung von CDU und Grünen zu der Gedenkstätte KZ-Adlerwerke stößt beim SPD-Vorsitzenden Mike Josef auf völliges Unverständnis: „Ich bin fassungslos darüber, dass wir darüber eine Debatte führen müssen und die Gedenkstätte allen Ernstes in Frage gestellt wird. Josef fordert CDU und Grüne auf ihre Entscheidung zu überdenken.

Das KZ Adlerwerke lag mitten in der Stadt und war für alle sichtbar. Kaum einer überlebte die Qualen der Schwerstarbeit, die hier verrichtet wurde.  Hier einen Ort des Gedenkens zu schaffen ist nicht nur überfällig, sondern eine Verpflichtung der Stadt gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus. Während bundesweit immer mehr Erinnerungsorte entstehen, nicht zuletzt in Walldorf, wird in Frankfurt mit einerkonstruierten Argumentation, in der eine feste Gedenkstätte mit neuen Formen des Erinnerns und Ermahnens gegeneinander ausgespielt werden, ein solcher Ort in Frage gestellt. Im Übrigen wird die Gedenkstätte Walldorf auch für Bildungsprojekte mit Jugendlichen genutzt. Wie soll man die Grundstückseigentümer der Adlerwerke von einer solchen Nutzung überzeugen, wenn Teile der Koalition sich selbst dagegenstellen.

Josef empfindet die Absage von CDU und Grünen als Tiefpunkt der politischen Zusammenarbeit und fordert Schwarz-Grün auf, ihre Haltung zu überdenken. Nur so kann auch die Stadt gestärkt überhaupt noch einen Anlauf in den Verhandlungen mit den Eigentümern nehmen, was die Frankfurter SPD auch dringend unterstütz. Eine feste Gedenkstätte schließt selbstverständlich neue Formen des Erinnerns nicht aus. „Eine solche Diskussion wollen wir doch nicht allen Ernstes führen,“ so Josef.