SPD Sachsenhausen unterstützt Kundgebung für den Erhalt der Sitzbänke am Adlhochplatz

Die Arbeiterwohlfahrt Sachsenhausen hat zur Kundgebung am 19.03.2019 um 18:00 Uhr auf dem Adlhochplatz gegen den von der Stadt für den 20.3.2019 geplanten „probeweisen“ Abbau der dortigen Sitzbänke aufgerufen. Die SPD-Sachsenhausen unterstützt die Arbeiterwohlfahrt hierbei und fordert den Erhalt der Sitzbänke.

Der Adlhochplatz, auf dessen Bänken tagsüber viele Anwohner, Senioren und Eltern mit Kinderwagen Ruhe und Erholung suchen, wird nachts – genauso wie der Brückenspielplatz und der Affentorplatz – bei gutem Wetter und warmen Temperaturen häufig von Jugendlichen aufgesucht, die dort „vorglühen“, feiern und trinken, bevor sie die umliegenden Lokale aufsuchen. Dies führt zu Ruhestörungen.

Die Ursache liegt auch in der Schließung des Kinder- und Jugendclubs am Adlhochplatz im Jahr 2008. Seitdem befindet sich der Jugendclub in einem Hinterhaus mitten im Wohngebiet (Schneckenhofstraße) und muss daher täglich um 17:00 Uhr schließen. Verschiedene Ansätze des Magistrats zur Umsiedlung des Jugendclubs verliefen im Sande. 2017 gab der Magistrat dann in einer Stellungnahme bekannt, dass eine „Erhöhung des Jugendhilfebudgets im Haushalt 2018“ nicht möglich sei und dass man auch kein Konzept habe, wo das Jugendhaus untergebracht werden könne.

Die SPD-Fraktion im Ortsbeirat 5 wird daher bei der nächsten Sitzung am 22.03.2019 erneut einen Antrag auf Errichtung eines Jugendhauses in Sachsenhausen, das auch in den Abendstunden geöffnet hat, stellen.

„Die nächtlichen Partys könnten durch verstärkte Kontrollen und Sozialarbeit unterbunden werden,“ meint Jan Binger, Vorsitzender der SPD-Sachsenhausen und Mitglied im Ortsbeirat 5.

„Den Jugendlichen muss ein geeigneter Raum mit sozialarbeiterischer Begleitung zur Verfügung gestellt werden. Die Stadtpolizei muss bei Bedarf stärker zum Einsatz kommen. Der Vermüllung des Platzes könnten größere Mülleimer entgegenwirken. Aufsuchende Sozialarbeiter könnten direkt vor Ort auf die Jugendlichen einwirken. Dies alles sind Optionen, die noch nicht versucht und insbesondere von der FDP im Ortsbeirat abgelehnt wurden. Der Abbau der Bänke stellt eine Ultima Ratio dar, die erst vollzogen werden darf, wenn alle anderen Maßnahme fruchtlos geblieben sind,“ sagt Wendel-Roth, ebenfalls Vorsitzende der SPD-Sachsenhausen.

„Ich habe über ein Jahrzehnt in Alt-Sachsenhausen gewohnt. Die Erfahrung zeigt: Wer Party machen möchte, setzt sich notfalls auf den Boden,“ führt Christine Wendel-Roth weiter aus. „Der Abbau der Bänke stellt eine verantwortungslose Verschwendung von öffentlichen Geldern dar und bestraft kollektiv diejenigen, die nichts dafür können.“

Bei ihrer Unterschriftenaktion im Februar diesen Jahres hat die Arbeiterwohlfahrt mehrere hundert Unterschriften für den Erhalt der Bänke gesammelt. Viele der Unterzeichner sind im angrenzenden Seniorenheim wohnhaft.

Soweit die Bänke jetzt tatsächlich abmontiert werden, fordert die SPD-Sachsenhausen die Stadt auf mitzuteilen, bis wann die Erprobung stattfinden soll und woran deren Erfolg gemessen wird. „Ohne diese Parameter zu nennen, gleicht die Abmontage einer dauerhaften Maßnahme und die Erprobung bleibt ein bloßes Lippenbekenntnis,“ sagt Jan Binger abschließend.