Der SPD-Ortsverein Sachsenhausen ist entsetzt über das Ansinnen der Europäischen Zentralbank, auf dem derzeitigen Sportgelände Mainwasen die Europäische Schule (Privatschule) anzusiedeln.
„Es darf nicht sein, dass wir in Sachsenhausen Sportstätten platt machen, wo es doch bereits jetzt zu wenige gibt“, sagt die Vorsitzende der SPD-Sachsenhausen Christine Wendel-Roth.
Jan Binger, ebenfalls Vorsitzender der SPD-Sachsenhausen, ergänzt: „In Sachsenhausen sollten keine Sportflächen verschwinden, sondern es müssen neue geschaffen werden.“
Die Sportanlage Mainwasen umfasst einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz, zwei Kunstrasenfelder, einen Hartplatz, einen Tennisplatz und eine Kegelbahn.
Sie ist Heimat und Trainingsstätte der Frankfurter Traditionsclubs Vfl Germania 1894 und SV 1894 Sachsenhausen mit zusammen über 600 Mitgliedern und ca. 30 Fußballmannschaften, die sich zudem stark sozial engagieren. So hat der SV 1894 Sachsenhausen erfolgreich ein Inklusionsteam aufgebaut und bietet Flüchtlingen seit Jahren eine sportliche Heimat. Hierzu kooperiert er mit Suchthilfeeinrichtungen, Kliniken und Flüchtlingseinrichtungen. Dafür wurde seine Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet. Zudem finden auf dem Gelände immer wieder Schulveranstaltungen statt.
„Dies alles steht auf dem Spiel, wenn die Sportanlage zugunsten eines Neubaus der Europäischen Schule weichen müsste“, führt Binger an. Hinzu kommt, dass das Gelände Teil des Grüngürtels ist und als Luftleitbahn fungiert, die sich positiv auf das Stadtklima auswirkt.
Einig ist sich der Ortsverein, den Sportvereinen der Sportanlage Mainwasen solidarisch zur Seite zu stehen und sich dafür einzusetzen, dass die Vereine ihre Sportanlage behalten.
„Wenn es denn unbedingt in EZB-Nähe sein muss, dann gibt es Alternativen wie den bisherigen Standort des Stadtschul- und Hochbauamts in der Gerbermühlstraße“, meint Wendel-Roth.
„Was die Europäische Zentralbank betrifft, deren Mitarbeiter ihre Kinder kostenfrei auf die Europäische Schule schicken können, würden wir uns wünschen, dass diese die Kooperation mit Vereinen vor Ort sucht und so einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet. Das Verdrängen von Sportvereinen ist dabei kontraproduktiv“, sagt Wendel-Roth abschließend.