Die Sachsenhäuser SPD forderte am Freitag von Umweltdezernentin Rosemarie Heilig die sofortige Aufstellung zweier Ultrafeinstaubmessstationen an der Martin- Buber-Schule und an der Bergkirche. Die bereits durch die Stadt bereitgestellten Forschungsgeräte warteten schon viel zu lange auf ihren Einsatz. „Heilig steht nun in der Pflicht, eine rasche Aufstellung an den von der Stabstelle für Fluglärmschutz vorgesehenen Standorten zu garantieren“, betont die örtliche SPD-Vorsitzende Katharina Stier.
„Es scheint bei den Frankfurter Grünen nicht angekommen zu sein, dass die Flugzeuge über Frankfurt massiv Schadstoffe ausstoßen. Warum sonst verweigert die Umweltdezernentin die Aufstellung von Messstationen unter der Einflugschneise?“, empört sich Eberhard Ruoff, der Flughafenbeauftragte der Sachsenhäuser SPD. „Das Verhalten, Ultrafeinstaub nicht messen zu wollen, kommt dem eines Kindes gleich, das die Augen vor einer herankommenden Gefahr verschließt, im Glauben sie fände damit nicht statt.“
Mediziner sind sich einig, dass Ultrafeinstaub die Gesundheit schwer schädigt. Die Partikel sind besonders gefährlich, weil sie durch ihre geringe Größe über die Lunge ungeschützt in unsere Körper eindringen und sogar die sogenannte Blut-Hirn- Schranke überwinden können. „Die Menschen haben ein recht zu wissen, ob diese Gefahr auch für sie an ihrem Wohnort besteht. Das muss wissenschaftlich erfasst und dokumentiert werden“, meint Ruoff. Der Sachsenhäuser verweist auf jüngst veröffentlichte Messergebnisse vergleichbarer Anlagen in Raunheim und Schwanheim, die einen starken Zusammenhang zwischen Flugverkehr und Ansteigen der Ultrafeinstaubwerte dokumentieren.
Der Standort an der Martin-Buber-Schule eigne sich bestens für die Aufstellung einer Ultrafeinstaubmessstation, so die Sachsenhäuser SPD. Hier stünde bereits eine Lärmmessstation. Es könnten damit Zusammenhänge zwischen Lärm, Schadstoffen und den Überflügen hergestellt werden. Ohnehin hätten sowohl die Martin-Buber- Schule für diesen, als auch die Dreikönigsgemeinde für den anderen Standort bereits ihre Zustimmung erteilt. Die Sachsenhäuser SPD fordert Heilig deshalb auf, „endlich zu erklären, wann sie die Messgeräte an den genannten Standorten aufstellen wird“.
Die städtische Stabsstelle für Fluglärmschutz möchte mit den neuen Geräten eine kontinuierliche, unabhängige Messung des Ultrafeinstaubes in den durch Überflug und Vorbeiflug betroffenen Gebieten im Frankfurter Süden dokumentieren. Mit den gesammelten Daten soll ein Konzept erarbeitet werden, wie gesundheitliche Risiken durch die Ultrafeinstaubbelastung zu erkennen und zu vermeiden sind.