„Der Anspruch muss sein, dass der Fluglärm – ausgehend vom Ist-Zustand – nach unten geht“

Am 21.10. jährt sich die Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest zum fünften Mal. Auf zwei Demonstrationen in Frankfurt am Freitag und in Mainz am Samstag zeigen die Menschen, dass nur ein Nachtflugverbot von 22:00h bis 06:00h, die Verringerungen der Flugbewegungen auf maximal 380000/Jahr und die Stilllegung dieser Landebahn wirkliche Entlastung schafft. Auch Lärmpausen und angekündigte Fluglärmobergrenze bedeuten keine Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Situation.

„Eine Entlastung spüren die betroffenen Menschen trotz Lärmpausen nicht – auch das neuerliche Konzept einer Lärmobergrenze der schwarz-grünen Landesregierung überzeugt nicht“, erklärt Katharina Stier, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Sachsenhausen. „Für die Lärmbetroffenen in der Rhein-Main-Region ist es nicht nachvollziehbar, dass es im Vergleich zum heutigen Stand noch deutlich lauter werden darf“, erklärt Katharina Stier weiter.

Die hessische Landesregierung hatte in den vergangenen Tagen ein Konzept für eine Lärmobergrenze vorgelegt. Danach wird es nicht nur nicht leiser für die Betroffenen – im Vergleich zum heutigen Niveau – es kann sogar lauter werden. Das Modell sieht nämlich lediglich vor, das zukünftig erlaubte Lärmniveau um 1,8 Dezibel gegenüber den im Planfeststellungsbeschluss prognostizierten Werten zu senken. Im Planfeststellungsbeschluss wird von 701.000 Flugbewegungen pro Jahr ausgegangen. Momentan werden 468.000 Bewegungen gezählt. Es wird also lauter als es bisher schon ist.

„Der Anspruch muss sein, dass der Lärm – ausgehend vom Ist-Zustand – nach unten geht.“ erklärt Friedhilde Scholl, seit langen Jahren Fluglärmbeauftragte der SPD in Sachsenhausen. „Hier ist sich der Ortsverein mit dem Frankfurter Verkehrsdezernenten (SPD) Klaus Oesterling einig. Die lärmgeplagten Anwohner erwarten zu Recht, dass es leiser wird“, erklärt Scholl weiter und ist schon ein wenig stolz, dass der Beschluss des Ortsvereins, die Lärmobergrenze vom jetzigen Fluglärmniveau abzusenken, im Koalitionsvertrag der schwarz-rot-grünen Stadtregierung festgeschrieben wurde.

Der Ortsverein Sachsenhausen kritisiert außerdem, dass die Fluglärmbelastung sich nach Fläche der betroffenen Gebiete aber nicht nach der Anzahl der hochbetroffenen Bürgerinnen und Bürger bemisst. Der Ortsverein Sachsenhausen fordert anstelle des vorgelegten Konzeptes eine an den gesundheitlichen Risiken orientierten Lärmobergrenze von 55db(A).