SPD Ortsverein Sachsenhausen fordert: Ausbildung an der Waffe für Minderjährige und Werbung der Bundeswehr bei Jugendlichen stoppen

„Die Zahl der unter 18-jährigen Soldatinnen und Soldaten steigt seit 2011 rasant an. 2011 waren noch 689 unter 18. 2015 waren es bereits 1515 der 21.092 neueingetretenen Soldatinnen und Soldaten. Über sieben Prozent eines Jahrgangs sind mittlerweile minderjährig. Das hat einen Grund. Es wird verstärkt bei dieser Zielgruppe geworben – wir halten das für unmoralisch!“, erklärt Thomas Müller, Kassierer und Antragssteller der SPD in Sachsenhausen.
Der Ortsverein der SPD in Sachsenhausen hat auf seiner Vorstandssitzung einen entsprechenden Antrag verabschiedet. Dieser muss noch von den Mitgliedern bestätigt werden und landet dann auf dem Parteikonvent der SPD am 19. September in Wolfsburg.
Der Ortsverein fordert, die Ausbildung an der Waffe für Minderjährige einzustellen. Außerdem soll die Werbung der Bundeswehr bei unter 21-Jährigen gestoppt werden.
„Ich finde vor allem die Abbrecherquote alarmierend. Sie zeigt, dass die Jugendlichen eben nicht wissen, auf was sie sich da einlassen“, erläutert Schriftführerin Katharina Salote Stier, welche den Antrag miteingebracht hat. Sie erklärt, dass laut einer „Kleinen Anfrage“ des Bundestages 281 der minderjährig zum Dienst angetretenen Rekrutinnen und Rekruten den Dienst 2015 innerhalb der Probezeit abbrachen, 519 nach mehr als sechs Monaten.
„Die Austritte nach Ablauf des sechsmonatigen Probezeitraums sind besonders heikel, da die Rekrutinnen und Rekruten nach diesem Zeitraum nicht mehr so leicht von ihrer Verpflichtung zurücktreten können“, fügt Thomas Müller hinzu.