Der SPD-Ortsverein Sachsenhausen kritisiert das von der schwarz-grünen Stadtre- gierung ausgerufene Nutzerauswahlverfahren für den Paradieshof in Alt- Sachsenhausen. „Grundsätzlich haben wir ja nichts gegen Bürgerbeteiligung und Ideenwettbewerbe. In diesem Fall allerdings zweifeln wir stark an der Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens.“, so der Sachsenhäuser SPD-Vorsitzende Thomas Murawski. „Im Magistrat macht sich vor der Wahl wohl Panik breit, weil jahrelang in Alt- Sachsenhausen nichts passiert ist. Ein solcher Vorschlag hätte vor einigen Jahren mehr Sinn gemacht.“, findet er.
Die Sozialdemokraten kritisieren vor allem, dass die Stadtregierung nach wie vor kein stimmiges Konzept für Alt-Sachsenhausen habe, weil sie es einfach nicht schafft die zum Teil widersprüchlichen Interessen aus Gastronomie, Wohnen und Gewerbe un- ter einen Hut zu bringen. „Jetzt wird die Verantwortung für diese Planlosigkeit an die Bürger weiter gereicht.“ Die Auflagen für die Nutzung und vor allem die Frist bis zum 2. Dezember seien aber derart eng gesteckt, dass eigentlich nur Immobilien- und Gastronomie-Profis eine echte Chance hätten, vor der Jury mit ihren Ideen zu beste- hen. „Und überhaupt: Wer soll eigentlich in dieser Jury sitzen?“, fragt Murawski. „Das Ganze ist doch völlig unausgegoren, da werden Erwartungen geweckt, die auf die Schnelle gar nicht erfüllt werden können!“
Die SPD in Sachsenhausen will ein europäisches Kinder- und Jugendtheater im Pa- radieshof ansiedeln. Hierzu sollen die vorhandenen Entwürfe des Architekturbüros Max Dudler umgearbeitet werden, sie seinerzeit den 1. Preis der Jury für die Flie- gende Volksbühne von Michael Quast verliehen bekommen haben. „Eine Idee ist vorhanden und ein preisgekrönter Entwurf auch. Es besteht also keine Notwendig- keit, diese aufwändige Ausschreibung erneut durchzuführen“, so die Sachsenhäuser Stadtverordnete Sylvia Weber. „Ein Kinder- und Jugendtheater als Gemein- schaftsprojekt der bestehenden Theater in Frankfurt, versehen mit einem anspre- chenden pädagogischen Konzept, wird für den Stadtteil eine echte Bereicherung sein.“
Das sieht auch die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Fabienne Fäth so. „Die Innenstadtlage des Paradieshofes erlaubt es vielen Kitas und Schulen, ein Kinder- theater gut zu erreichen und macht den Stadtteil auch um die Vormittagszeit deutlich attraktiver. Er wird belebter und zieht neues Publikum an, was sich auch positiv auf die Abendstunden auswirken wird“.