SPD Sachsenhausen stellt sich gegen die geplante S-Bahnverbindung am „Gateway Gardens“

Die SPD Sachsenhausen ist bestürzt darüber, dass die CDU/Grüne Stadtregierung dem Bau der 180 Millionen Euro teuren S-Bahnanbindung an das nicht notwendige, neue Bürogebiet am Flughafen, dem sogenannten „Gateway Gardens“, zustimmen will. „Die Erschließung weiterer Büroflächen auf Kosten der Stadt Frankfurt, bei gleichzeitigem Leerstand von 300 000 Quadratmeter Bürofläche in der nur einen Katzensprung entfernten Niederräder Bürostadt, erschließt sich uns nicht“, sagt Thomas Müller, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Sachsenhausen.

Trotz Leerstand von Büroräumen in ganz Frankfurt wird eine Bürostadt Nummer 2 errichtet, nur wenige Kilometer von der Bürostadt Niederrad entfernt, die pikanterweise erst vor wenigen Wochen mit 40 Jahren Verspätung eine eigene Autobahnausfahrt aus dem Norden erhalten hat. Dort stehen aktuell mehr als ein Drittel der Büroflächen leer. Die Bürostadt verfügt bereits über einen S-Bahn- Anschluss, für den nicht erst tausende Bäume für eine Trasse quer durch den Stadtwald umgepflanzt werden müssen. Auch die Infrastruktur dort ist gewachsen und muss nicht mit weiteren Steuergeldern künstlich geschaffen werden.

Die frei werdenden 85 Millionen Euro könnte die Stadt sinnvoller in marode Schulgebäude, Kindergärten oder auch in eine Beschrankung am Welscher Weg investieren, damit die Anwohner dort nicht länger Tag und Nacht durch quälende Warnsirenen terrorisiert werden müssen. Denn geradezu ein Treppenwitz ist es, wenn der Verkehrsdezernent Stefan Majer vorgibt, für eine automatische Bahnschranke am Welscher Weg kein Geld zu haben, so dass die vielen Anwohner weiterhin Nacht für Nacht durch das vorgeschriebene laute Hubsignal der durchfahrenden Züge in ihrem Schlaf gestört werden. Dieses Hupen wäre bei einer automatischen Bahnbeschrankung nicht mehr nötig. Da könnte mit einem Bruchteil der 85 Millionen Euro, welche die Stadt in ein überflüssiges Projekt stecken möchte, den vielen, auch noch zusätzlich vom Fluglärm geplagten Anwohnern, sinnvoll geholfen werden. „Geld scheint ja vorhanden zu sein, es wird nur an der falschen Stelle ausgegeben“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Andrea Müller- Wüst.