Der SPD-Ortsverein Sachsenhausen spricht sich dafür aus, die Belästigungen der Anwohner des Adlhochplatzes durch lärmende und offensichtlich alkoholisierte Jugendliche „nicht nur als eine Störung der öffentlichen Ordnung zu sehen, die sich durch vermehrte Polizeieinsätze in den Griff“ bekommen lasse. Vielmehr sollte sich die Verwaltung auch Gedanken über die Ursachen dieser Vorkommnisse machen“, fordert die stellvertretende Sachsenhäuser SPD-Vorsitzende Katharina Reus.
Zum einem, so die Sozialdemokratin, müsse berücksichtigt werden dass der Supermarkt gegenüber des Adlhochplatzes neuerdings bis 24.00 Uhr geöffnet habe und somit „Alkohol billig und fast rund um die Uhr für die Jugendlichen verfügbar“ sei. „Wer gedacht hat, dass die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten automatisch alles schöner und leichter für die Menschen macht, sieht sich jetzt mit der Realität konfrontiert.“, so Reus. Die SPD-Politikerin kann sich sehr wohl vorstellen, dass auch den Betreibern der betreffenden Supermarktkette Auflagen durch die Stadt bzw. das Land erteilt würden. „Wir denken da an ein generelles Alkoholverkaufsverbot nach 20.00 Uhr sowie bei offensichtlich bereits angetrunkene Personen“.
Außerdem würden sich die Jugendlichen „ja nicht einfach in Luft auflösen“, wenn die Polizei sie vom Adlhochplatz vertreibe, so die SPD. „Die Beschwerden der Anwohner sind vollauf berechtigt. Es ist aber niemanden geholfen, wenn sich demnächst Bürger an anderen Straßen und Plätzen Sachsenhausens über lärmende und trinkende junge Erwachsenne beschweren. Den Jugendlichen am allerwenigsten, denn die Gründe für derartige dissoziale Verhaltensweisen sind dann nicht beseitigt.“, so Reus.
Die SPD glaubt nicht, dass diesen Jugendlichen einfach nur durch eine Ausweitung des Angebots der Jugendzentren geholfen werden kann. „Wir brauchen in Sachsenhausen dringend aufsuchende Jugendsozialarbeit durch erfahrene Streetworker.“, fordert Reus. „Denn auch in Sachsenhausen schwindet der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft – das muss aufgehalten werden. Hier ist die Politik gefordert.“