Auf die jüngsten Äußerungen der FDP-Stadtverordneten Elke Tafel-Stein zum Frankfurter Mietspiegel reagiert die Sachsenhäuser SPD mit Ironie. „Von uns hat sie das nicht.“, stellt der Sachsenhäuser SPD-Vorsitzende Frank Brückner klar und spielt darauf an, dass Tafel-Stein bis 2008 für die SPD im Römer saß und stellvertretende Unterbezirksvorsitzende der Sozialdemokraten war.
Brückner ist nach eigener Aussage „überrascht, wie sehr sich Frau Tafel-Stein um 180 Grad gedreht hat.“ Wenn diese den Mietspiegel jetzt als „Relikt aus der sozialistischen Mottenkiste“ bezeichne, verwundere das schon sehr. Denn noch im SPD-Wahlprogramm von 2006, so Brückner, trat die damalige SPD- Vize-Chefin dafür ein, dass durch die Fortschreibung des Mietspiegels „Mieterinnen und Mieter vor ungerechtfertigten Mieterhöhungen geschützt werden“, dass „alle politischen Mittel zum Schutz der Mieterinnen und Mieter“ ergriffen werden, um sie in ihrem Recht auf bezahlbaren Wohnraum“ zu unterstützen.
„Der Spaß hört aber für uns da auf, wo Frau Tafel-Stein im Baurecht gegen vermeintliche Bürokratie wettert, die Investitionen verhindere.“, kritisiert der SPD-Chef. Die „Flut von Vorschriften“ sorge in einem Rechtsstaat immerhin dafür, dass die Mieter ohne große Gefahren für ihre Gesundheit und Sicherheit in ihren Wohnungen leben können. „Niemand von uns will ernsthaft die feuchten Löcher der Kaiserzeit zurück, an denen sich einzig die Vermieter eine goldene Nase verdienten und die Mieter keine Rechte besaßen.“
„Gelegentlich könne“, so der Sozialdemokrat, „ein Blick in unser Grundgesetz auch Frau Tafel-Stein und der FDP nicht schaden.“ Da stehe ganz eindeutig drin, dass Eigentum auch immer sozialverträglich sein müsse. Brückner stimmt deshalb dem SPD-Oberbürgermeister Peter Feldmann zu „wenn er diejenigen kritisiert, die zwar Wohnungen bauen könnten, dies aber nicht tun, weil ihnen die Rendite zu gering erscheint.“ Dies ist nach Ansicht der SPD nicht im Sinne des Gemeinwohls, sondern „ein Relikt aus der neoliberalen Mottenkiste“.