Der SPD-Ortsverein Sachsenhausen begrüßt den Beschluss des Ortsbeirates 5, der die Stilllegung der neuen Flughafen-Landebahn und ein uneingeschränktes Nachtflugverbot zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr fordert. Eine Mitgliederversammlung der Sachsenhäuser So- zialdemokraten soll demnächst die Position des Ortsvereins in dieser Frage verbindlich klären.
„Der Praxisschock nach der Eröffnung der Nordwest-Landebahn und die damit verbundene unzumutbare Lärmbelästigung gerade der südlichen Stadtteile Frankfurts zwingen uns dazu, unsere Position zu überdenken. Im Ortsvereinsvorstand sind wir mehrheitlich der Ansicht, dass die bisherige Position der SPD in dieser Frage im Interesse der Gesundheit der Bürger Sachsenhausens nicht mehr haltbar ist.“, so der Ortsvereinsvorsitzende Frank Brückner.
Zwar haben die Sachsenhäuser Genossen der Position der gesamten hessischen SPD – ein Ausbau des Frankfurter Flughafens im Rahmen des Mediationsergebnisses – stets kritisch gegenüber gestanden, jedoch letztendlich immer zugestimmt. „Wenn man bedenkt, dass die Fraport in den nächsten Jahren noch einmal mit fast einer Verdoppelung der Flugbewegun- gen rechnet, aber die Grenze des Zumutbaren bereits überschritten ist, müssen wir aus Fürsorge für die Menschen jetzt handeln.“, so Brückner. „Nicht die Frankfurter müssen sich dem Flughafen anpassen, sondern der Flughafen den Frankfurtern.“
Brückner hält das Argument, man könne den Menschen nichts versprechen, was nicht einzuhalten ist, für vorgeschoben. „Landebahn ja oder nein, das ist eine politische Entscheidung. Wenn der Landtag die Betriebserlaubnis per Gesetz erteilen kann, dann kann er sie per Gesetz auch wieder entziehen.“
Aus Sicht des Sachsenhäuser SPD-Vorstandes sollen bei der Frage nach einer etwaigen Stilllegung der neuen Landebahn die rund 330 Mitglieder des Ortsvereins das letzte Wort haben. „Eine derartig weitreichende Entscheidung können wir als Vorstand nicht alleine treffen.“ Dies sei schließlich eine „Frage der demokratischen Redlichkeit“ so Brückner, zumal sich „die vielen versprochenen neuen Arbeitsplätze am Flughafen als ein nicht nachprüfbares Versprechen in fernen Zukunft“ erwiesen hätten und ein Nachtflugverbot, durch den täg- lichen Gebrauch der nach dem Planfeststellungsbeschluss möglichen Ausnahmen, faktisch nur von 24.00 – 5.00 Uhr besteht. „Jeder Mensch hat das Recht auf 8 Stunden Schlaf“ meint Brückner.