Frank Brückner (47) wird neuer Vorsitzender der SPD Sachsenhausen – stärkere Einbindung der Parteimitglieder gefordert

Vor der engagiert und lebhaft geführten Aussprache zur Lage der SPD-Sachsenhausen bedankte sich Petra Tursky-Hartmann bei den zahlreich erschienenen Sozialdemokraten für ihr Engagement bei den Kommunalwahlen. Sie betonte, dass die SPD im OBR 5 – gegen den Trend in der Stadt (Die SPD machte stadtweit Verluste von 2,7 Prozent) – das Wahlergebnis von 2006 prozentual mit 19,0 % (2006: 19,6 %) und vier Ortsbeiratsmitgliedern beinahe gehalten habe.

Der Ortsverein wird zukünftig von Frank Brückner geleitet. Die Jahreshauptversammlung der Sachsenhäuser SPD wählte den 47-jährigen Heizungsbaumeister am Sonntag zu ihrem neuen Vorsitzenden. Brückner tritt die Nachfolge von Pertra Tursky-Hartmann an, die nach 7 Jahren an der Spitze des größten Frankfurter SPD-Ortsvereins nicht wieder für dieses Amt kandidierte.
Tursky-Hartmann macht auf der Mitgliederversammlung keinen Hehl daraus, dass der Umgang des SPD-Unterbezirksvorstandes mit dem aus ihrer Sicht schlechten Abschneiden bei der Kommunalwahl zu ihrer Entscheidung mit beigetragen habe. „Die Basis der SPD muss zukünftig mehr Gehöhr bei den Funktionären finden. Ich hoffe, dass der Ortsverein Sachsenhausen mit einem personellen Neuanfang hierzu einen Beitrag leisten kann.“

Der neue Ortsvereinsvorsitzende sichert zu, die Rolle der SPD als stärkste Oppositionspartei in Sachsenhausen „voll anzunehmen und politisch zu agieren, wie ein englischer Vorstopper: Hart, aber nicht unfair!“. Mann wolle die schwarz/grüne Mehrheit im Frankfurter Süden an ihren Wahlversprechungen, aber auch an ihren inhaltlichen „Ungereimtheiten“ messen. „Insbesondere die Grünen machen den Atomausstieg zu einer Angelegenheit einer begüterten Minderheit, da sich derzeit Ökostrom nun einmal nicht jeder leisten kann. Wir vertreten Konzepte zur Energiewende, mit denen die Menschen ökologisch verantwortungsvoll leben können auch ohne Besoldungsstufe im öffentlichen Dienst!“, so Brückner.

Insgesamt hat sich die Führungsmannschaft des Ortsvereins deutlich verjüngt. Neben den beiden wiedergewählten Stellvertretern Jan Binger (23) und Michael Engel (30) sind noch vier weitere neugewählte Vorstandsmitglieder unter 30.

Wahlkampf bis 2016

Der neue Vorsitzende verspricht den Bürgern Sachsenhausens, die SPD zukünftig regelmäßiger und häufiger „auf der Straße“ anzutreffen. „Da waren wir in der Vergangenheit noch nicht besonders gut. Ein Kurzsprint vor den Wahlen reicht eben nicht aus. Wir machen jetzt einfach weiter Wahlkampf bis 2016!“, meint Brückner. So soll auch die, von Sigi Weiß und Rosita Jany begründete Bürgersprechstunde der Ortsbeiratsmitglieder, jeden 3. Mittwoch im Monat fortgeführt werden. Auf der konstituierenden Vorstandssitzung Anfang nächster Woche wird die Sachsenhäuser SPD die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer Arbeit für die nächsten zwei Jahre bestimmen.

Oberbürgermeisterkandidat durch Mitgliederbefragung ermitteln

Auf eine stärkere Einbindung der Parteimitglieder zielt auch der einstimmig von der Jahreshauptversammlung verabschiedete Antrag, nach dem der Frankfurter SPD-Oberbürgermeisterkandidat durch eine Mitgliederbefragung zu bestimmen ist. „Entscheidungen von Gremien in Hinterzimmern finden in einer aufgeklärten Bevölkerung keine Akzeptanz.“, heißt es in der Antragsbegründung. Die Sachsenhäuser SPD wird diesen Antrag auf dem Unterbezirksparteitag im Mai einbringen.

Aufwärtstrend in der Mitgliederentwicklung setzt sich fort

Positiv sei die Mitgliederentwicklung im Jahr 2010 verlaufen. Nachdem die Mitgliederzahl 2010 bereits von 299 auf 305 gestiegen ist setzte sich dies 2010 fort. Der größte SPD- Ortsverein zählt nun 307 Mitglieder hiervon 204 Männer (66 %) und 103 Frauen (34 %).